Immer noch scheuen sich Journalistinnen und Journalisten über Suizide zu berichten. Sie haben Angst vor Nachahmung, vor dem sogenannten „Werther-Effekt“. Studien der MedUni Wien zeigen allerdings, dass eine entsprechende Berichterstattung über Suizide oder suizidale Erfahrungen sogar den gegenteiligen Effekt hervorruft: den „Papageno-Effekt“.
Durch die Berücksichtigung der vom Kriseninterventionszentrum Wien erarbeiteten “Empfehlungen zur Suizidberichterstattung” kann von Journalistinnen und Journalisten ein Beitrag zur Prävention geleistet werden. Im Jahr 2019 nahmen sich in Österreich 1.113 Personen das Leben, fast dreimal so viele wie im Straßenverkehr umgekommen sind. Studien zu psychischen Krisen in Zeiten von Covid-19 lassen eine Steigerung dieser Zahl als Folge der Pandemie befürchten.